Osterhase Wackelohr

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Hinter den Bäumen ging die Sonne mit ihrem glühenden Licht auf und es war ein kalter Morgen. Bei Familie Hase lag noch alles im Schlaf. Der kleine Hase Wackelohr war gerade mal ein paar Wochen alt. Er räkelte sich und erwachte gerade aus einem schönen Traum. Opa Weißnase hatte ihm von vielen Geheimnissen zur Osterzeit erzählt. Mama Hase machte Frühstück und Papa Hase bereitete den Bollerwagen vor. Heute sollte es mit der ganzen Familie in den Wald gehen, um Holz zu sammeln. Jetzt muß man bereits wieder für den Wintervorrat an Holz sorgen. Aber auch Zweige und weiche Weidenruten mußten gesammelt und geschnitten werden. Auch

Gras war jetzt wichtig für die vielen Osternester. Der Waldboden war gefroren und man konnte mit dem Wagen gut über den Boden fahren ,ohne einzusinken. Jedes Jahr im Frühling, wenn der Frost langsam aus dem Boden ging und die ersten Schneeglöckchen aus dem Boden lugten, hatte die Familie Hase sehr viel zu tun: Weidenkörbchen flechten von den gesammelten Weidenruten , Eier bemalen, Moos sammeln, das vertrocknete Gras vom letzten Herbst säubern, nachtrocknen und zu kleinen Nestern formen. Fröhlich holperte der Bollerwagen über den Feldweg und bald waren sie im Wald an der großen Blumenwiese angekommen. Sogleich machten sich



 
 

alle an die Arbeit. Auch Wackelohr war ganz emsig und dabei merkte er gar nicht, wie er sich von den anderen entfernte. Er schaute sich um, nirgends waren seine Eltern und Opa Weißnase zu sehen. Aber er hörte ein anderes Geräusch und versteckte sich hinter einem kleinen Strauch. Dort saßen drei kleine Jungen bei einem Stückchen Brot und einem Becher Milch. Sie kicherten und waren sehr lustig. Wackelohr strengte sich sehr an, um etwas zu verstehen. "........Weißt Du, warum die Osterhasen die bunten Eier bringen ? Ist der Osterhase vielleicht.....?" Mehr verstand Wackelohr nicht. Er legte die Ohren an den Erdboden, horchte , doch so sehr er sich auch anstrengte, nichts außer Kichern und Lachen war zu verstehen. Mit einem Mal begann das eine Ohr zu kribbeln und wurde ganz warm. Gleich aber verschwand dieses Gefühl wieder.

Alles kam ihm irgendwie seltsam vor. Er dachte, ich muß doch endlich wieder zu meinen Eltern finden und schaute sich genau um. So fand er die Lichtung wieder. Seine Eltern und Opa Weißnase hatten den Wagen schon mit dem Holz beladen und die Weidenruten waren auch schon geschnitten. Endlich wieder nach Hause. Wackelohr sah anders aus, aber Niemand hatte es bemerkt. Der Tag war sehr anstrengend gewesen und Wackelohr legte sich erschöpft in sein Bett und schlief bis zum nächsten Morgen tief und fest und ohne zu träumen. Am Morgen erwachte er und hörte ein zartes Piepen und Singen im Apfelbaum. Sollte der Frühling nicht mehr weit sein? Familie Hase werkelte ganz emsig in ihrem Haus. Die Weidenzweige wurden zu kleinen und großen Nestern geformt. Das Gras ganz locker in die Nester gelegt und alles wurde fein aufgestapelt. Mit dieser Arbeit



 
 

hatten Sie jetzt schon sehr lange zu tun. Opa Weißnase mahnte zur Eile. "Es ist bald Ostern, wir müssen uns beeilen." Wackelohr streifte über die Wiesen und Felder und durch die kleinen lichten Schonungen. Er sollte geeignete Verstecke für die Osternester finden. Fröhlich hüpfte er über die Wiese. In den letzten Wochen hatte der Frühling schon seine Fühler ausgestreckt und die ersten Schneeglöckchen, die Märzenbecher, die Trauben- Hyazinthen und selbst ein paar Krokusse wagten sich an die Erdoberfläche. Wackelohr war so fröhlich und unbeschwert, daß er zuerst die kleinen , leisen Bimmellaute der Glöckchen gar nicht hörte. Nun hörte er genauer hin und er glaubte nicht, was er da hörte. War es richtig,? "...guckt mal, der kleine Hase, er hat ja zwei verschiedene Ohren, wie sieht der denn aus?" und lustig schüttelten die Glöckchen ihre

Köpfe, daß Wackelohr ganz schwindelig wurde. Er gelangte an einen kleinen Bach und schaute sich sein Spiegelbild an: Das war ja wirklich lustig. Ein Ohr war wie immer gewachsen , doch das andere war ganz lang und hing schlapp herunter. Nun wurde er doch ein wenig traurig und lief schnell nach Hause. "Mama, Mama, schau, was mit meinen Ohren ist." Mama Hase schaute sich die Sache an und lachte zuerst auch, wurde dann aber wieder ernst und mit einem Schmunzeln und Schalk in den Augen sagte sie, "laß mal, mein Kleiner, das bekommen wir schon wieder hin. " Geh nun erst einmal nach draußen ein wenig spielen und suche noch neue Verstecke für die Osternester. Wackelohr lief also nun wieder über die Wiese und wieder schüttelten die Schneeglöckchen und die anderen Blumen die Köpfchen vor Lachen. Da wurde es Wackelohr zu bunt



 
 

und er sagte. "Warum lacht ihr mich denn aus, helft mir doch lieber. Ihr wollt Euch doch auch an der Freude der Kinder erquicken, wenn sie die vielen bunten Nester finden". Da sagten die Blumen: "Es ist wahr, wir hören so viele Geheimnisse, wenn die Menschen und ganz besonders die Kinder hier vorbeikommen". "Weißt Du, Wackelohr, wir haben nämlich neulich die drei Jungen wiedergesehen und sie sagten, daß sie morgen nach der Schule dort an der Lehmkuhle zum spielen kommen, um drei". Jetzt überlegte Wackelohr blitzschnell, was er tun sollte. Am nächsten Tag schlich er zur Lehmkuhle und versteckte sich unter einem Strauch und wartete. Da kamen sie. Lachend setzten sie sich direkt vor ihn und sprachen. Die Hühner können ja nicht die Eier bringen, denn mit ihren zwei dünnen Beinchen, können sie die Eier nicht festhalten und bemalen,

das müssen deshalb die Osterhasen machen. Jetzt war es also raus, jetzt wußte Wackelohr das Geheimnis und vor Eifer wurden seine Ohren wieder ganz warm. Das mußte Mama und Papa und Opa wissen. Er war richtig aufgeregt und preschte einfach los, über Stock und Stein, und über die Wiese. Die Jungen waren erschrocken , aber dann lachten sie und sagten, "war das schon der Osterhase?" Wackelohr kam an dem Bach vorbei und vor Aufregung und vom schnellen Lauf bekam er großen Durst und beugte sich über das Wasser. Da- was sah er da? Er hatte ja gleich große Ohren. Danke liebe Schneeglöckchen, Märzenbecher und Traubenhyazinthen für Eure Hilfe. Ich werde hier ganz viele Nester verstecken, das ihr die Freude der Jungen miterlebt. "Mama, Mama, meine Ohren sind jetzt wieder gleich groß", rief er, als er nach Hause kam.



 

Mama nahm ihn in den Arm und mit Papa und Opa Weißnase ging er zu den Weidenruten und den fertigen Weidenkörbchen. Er suchte besonders große und schöne Körbchen aus. Diese sollten die 3 Jungen von ihm, dem Osterhasen bekommen, und die sollten natürlich bei den Schneeglöckchen versteckt

werden. So lief er zu der großen Wiese und versteckte die vielen schönen Nester bei den Märzenbechern, Schneeglöckchen und Traubenhyazinthen. Ganz stolz bewachten die Glöckchen die Schätze. Osterhase Wackelohr und die Blumen waren jetzt gute Freunde.

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